Carmignac: Konjunkturaufschwung in den USA bringt Neubewertung der Zinsen
Es muss sich jedoch erst erweisen, ob der sicher verankerte Konjunkturaufschwung über Juni 2011 hinaus anhält Zu diesem Zeitpunkt scheint sich die Ungewissheit unserer Auffassung nach nicht auf die tatsächliche Existenz dieses Aufschwungs zu beziehen, sondern vielmehr auf die Frage, ob er sich nach Juni 2011, wenn die derzeitigen staatlichen Liquiditätsspritzen eingestellt werden, selbst tragen kann. Sollte dies der Fall sein, ist ein Anstieg der Langfristzinsen zu befürchten, da das Staatsdefizit von fast 10% des Bruttosozialprodukts vom Markt allein finanziert werden müsste. Sollte dies nicht der Fall sein, wird sich der USTNotenbankchef Ben Bernanke dazu durchringen müssen, die Wirtschaftsaktivität weiter zu stimulieren, da nur ein anhaltendes Wachstum bei leichter Inflation in der Lage ist, die reale Arbeitslosenquote von knapp 17% sowie die hohe öffentliche und private Über- schuldung in den USA zu senken. Der Konjunkturaufschwung führt zu einer Neubewertung der Zinsen Angesichts des Wirtschaftsaufschwungs in den Vereinigten Staaten hat die Reaktion der Anleihemärkte nicht lange auf sich warten lassen: Die Zinsen für zehnjährige Anleihen stiegen innerhalb von weniger als zehn Tagen von 2,5% auf 3,3% an. Auf welchem Niveau sollte sich das Marktgleichgewicht befinden? Nimmt man für die amerikanische Wirtschaft ein dauerhaftes Wachstumspotenzial von 2% und einen Realzins mit einem historischen Durchschnitt von 2% an, scheint ein Zins von 4% ein erreichbares Ziel zu sein. Die Renditeerwartungen der Käufer von Anleihen dürften durch die geringe Kerninflation (0,8%) gemäßigt werden, die wiederum von den Überschüssen der ungenutzten Produktionskapazitäten und der Aufrechterhaltung des Leitzinssatzes bei etwa 0% begrenzt werden dürfte. Umgekehrt ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Zinsen bis Juni 2011, d.h. dem vorgesehenen Ende der Laufzeit des aktuellen Programms der quanti- tativen Lockerung, diesen Gleichgewichtssatz übertreffen, denn die ausschließliche Finanzierung über das USTHaushaltsdefizit, das sich auf fast 10% des BIP beläuft, kann in einem Umfeld, in dem die Erholung der Wirt- schaftstätigkeit selbst Kapital erfordert, äußerst problematisch sein.
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