La Française Kommentar zur kommenden EZB-Sitzung

Die Inflation ist auf einem Allzeithoch.
Die EZB hat keine andere Wahl, als die mittelfristige Preisstabilität zu sichern.
Die EZB hält am 9. Juni ihre vierteljährliche Pressekonferenz ab. EZB-Präsidentin Lagarde hat einen Konsens für eine schrittweise Normalisierung der Politik erreicht. Der Ausschuss wird seine makro- ökonomischen Prognosen angesichts eines erheblichen Inflationsdrucks und einer Verschlechterung der Wachstumsaussichten aktualisieren.
- Wie bereits von Christine Lagarde angekündigt, wird die EZB aufgrund
des zunehmenden Inflationsdrucks auf ihrer EZB-Ratssitzung im Juni
voraussichtlich das Ende des Programms zum Ankauf von Vermögenswerten
(APP) und auf ihrer Juli-Sitzung eine erste Anhebung des Zinssatzes für
die Einlagefazilität (-0,50 %) ankündigen. Die drei Bedingungen für eine
Zinserhöhung sind erfüllt. Es wird auch erwartet, dass Lagarde den
Ausstieg aus den Negativzinsen bis September signalisiert.
- Die Präsidentin Lagarde dürfte betonen, dass das Tempo der
geldpolitischen Straffung datenabhängig sein wird (d. h. Inlandsnachfrage,
zugrunde liegende Inflation und finanzielle Bedingungen). Wir sind der
Ansicht, dass der EZB-Rat weder Schritte von 50 Basispunkten ausschließen
wird, um schnell voranzukommen, noch den Einlagensatz deutlich über den
neutralen Wert (1 %-2 %) anheben wird, da die höhere Inflation die
Inflationserwartungen zu entkoppeln droht.
- Was die quantitative Straffung betrifft, wird die Präsidentin Lagarde
höchstwahrscheinlich bekräftigen, dass es dafür noch zu früh ist.
Zinserhöhungen sind in diesem Stadium das wichtigste geldpolitische
Instrument. Wir glauben jedoch, dass die Reduzierung der Bilanzsumme
künftig Thema sein wird, insbesondere nach den angekündigten
Rückzahlungen der TLTRO (gezielte längerfristige Refinanzierungs-
geschäfte) Mitte Juni.
- Schließlich dürfte die Präsidentin Lagarde bekräftigen, dass die
Zentralbank rasch neue Instrumente einsetzen könnte, um eine
Marktfragmentierung zu verhindern, die durch eine Straffung der
Geldpolitik ausgelöst werden könnte. Allerdings rechtfertigen die
aktuellen Spreads noch keine Ankündigung. Wir glauben nicht, dass der
EZB-Rat ein neues Anleihekaufprogramm auflegen wird, ohne die Käufe
durch eine entsprechende Geldmengenentnahme zu kompensieren.
Die EZB-Präsidentin Lagarde wird die Bedeutung von Flexibilität bei
der Normalisierung unterstreichen.
- Auf wirtschaftlicher Ebene erwarten wir, dass die Inflationsprognosen der EZB 2022 deutlich (von 5,1 % auf 6,9 %) und 2023 moderat (von 2,1 % auf 2,3 %) nach oben korrigiert werden. Die Inflation würde dann am Ende des Prognosezeitraums in Richtung des 2 %-Ziels zurückgehen, allerdings mit erheblicher Unsicherheit. Was das Wachstum betrifft, so dürften die Prognosen für die Jahre 2022 (von 3,7 % auf 2,8 %) und 2023 (von 2,8 % auf 2,5 %) niedrigere Werte ausweisen. Eine technische Rezession in den kommenden Quartalen sollte nicht ausgeschlossen werden. Für 2024 wird die Aufwärtskorrektur marginal sein, von 1,6 % auf 1,7 %.
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